Ein Abenteuer in aufregenden Zeiten – 73,9 Km von Leopoldstal nach Oerlinghausen und zurück
Am 16.05.2020 machten sich zwei Sportler der LG Oerlinghausen, Lars Koppmann und Olaf Wehmeier, auf den Weg, um vom lippischen Leopoldstal nach Oerlinghausen und wieder zurück zu laufen. Der Lauf über insgesamt 73,9 Kilometer stand im Zeichen der Aktion „#RENNSTEIGLÄUFERatHOME“ vom GuthsMuths Rennsteiglaufverein.
Zur Vorgeschichte, wie alle anderen Laufsportveranstaltungen Land auf Land ab auch, wurde im April 2020 auch der Rennsteiglauf für 2020 abgesagt. Auch wenn Die Thüringer Veranstalter lange gehofft hatten den Lauf doch noch stattfinden lassen zu können kamen auch sie nicht umher, den Lauf absagen zu müssen.
Bis zu diesem Zeitpunkt bestand bei beiden Läufern auch nach den Absagen vom Hermannslauf und diversen anderen Veranstaltungen lange noch ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass der Rennsteiglauf nicht von der Corona-Krise betroffen sein wird und weiter trainiert werden kann. Doch dann kam der Schock – auch der Rennsteiglauf fällt in diesem Jahr flach.
Für ein paar Tage fielen beide regelrecht in ein Loch und sie fragten sich, wofür das ganz Training bisher?
Zum Glück ließen sich die Verantwortlichen vom Rennsteiglaufverein als eine der Ersten eine wirklich coole Aktion einfallen. Unter dem Namen #RENNSTEIGLÄUFERatHOME konnte jeder, der für den Rennsteiglauf gemeldet war oder auch die, die bis dahin noch nicht gemeldet waren, sich auf der Webseite vom Rennsteiglauf registrieren und die verschiedenen Laufdistanzen in der Heimatregion eigenständig absolvieren.
Die Streckenlängen gingen vom Halbmarathon über den Marathon bis hin zum Supermarathon. Nach erfolgter Anmeldung konnte sich jeder Starter seine eigene Startnummer ausdrucken und beim Lauf tragen. Voraussetzung zum absolvieren der Strecke war nur die Streckenlänge und das der Lauf nicht auf der Originalstrecke stattfinden darf. Natürlich waren auch hier die jeweils gültigen Abstandsregeln zu beachten. Mit dieser Aussicht stimmte die Motivation wieder und das Training konnte weitergehen.
Die Strecke wurde im Vorfeld mit einer Laufapp geplant und abschnittsweise in verschiedenste Trainingsstrecken mit eingebunden um diese auch in der Praxis zu erkunden. Zwei Tage vor dem Lauf wurden auch die eventuellen Verpflegungspunkte noch einmal angefahren um zu sehen ob auch hier die Planungen auch in etwa stimmen könnten.
Am 16. Mai war es dann soweit: Der Lauf konnte, wie geplant, stattfinden – am gleichen Datum wie der ursprüngliche Rennsteiglauf. So starteten Lars Koppmann und Olaf Wehmeier dann um 6:30 Uhr zu den Klängen des Rennsteigliedes am Bahnhof in Leopoldstal um entlang des sogenannten „Lönsweges - X10“ über das Silberbachtal, Kattenmühle, Kohlstädt, Kreuzkrug, Bielstein, Ehberg, Dörenkrug, Sennerandweg, Gehege zum Parkplatz am Archäologischen Freilichtmuseum in Oerlinghausen, dem Halbzeitstopp, zu gelangen.
Unterwegs warte nach ca. 5-6 Km immer eine Verpflegungsstation. Michaela Wehmeier hatte sich bereit erklärt, diese sehr wichtige Aufgabe zu übernehmen. Sie fuhr die vorher festgelegten Punkte mit dem Auto an und erwartete die Läufer mit geöffnetem Kofferraum. Darin befanden sich, ähnlich wie beim echten Rennsteiglauf, (Hafer)Schleim, Apfelspalten, Salz, Zitronen, Banane und Wasser. Zur „Halbzeit“ In Oerlinghausen gab es dann zusätzlich noch Bockwürstchen.
Danach ging es dann die Strecke von Oerlinghausen zurück Richtung Leopoldstal. Allerdings nicht auf der gleichen Strecke wie auf dem Hinweg sondern diesmal über Bienenschmidt, Rethlager Quellen, Heidentalstraße, Hangstein, Parkplatz Bärental, Externsteine und Silberbachtal bis zu Ausgangspunkt am Bahnhof Leopoldstal. Nachdem zwischenzeitlich die Motivation auf den letzten Kilometern doch sehr zäh und anstrengend war ging es ab der letzten Verpflegungsstelle sehr viel besser von der Stelle. „Mann“ konnte das Ende schon erahnen oder es lag doch an der Verpflegungsstelle an der, wie beim Original, ein leckeres Schwarzbier auf die Läufer wartete.
Das Zielbanner am Bahnhof Leopoldstal war schon hergerichtet als die beiden Läufer nach 7:20 Stunden reiner Laufzeit im Ziel ankamen.
Fazit des Laufes – Anstrengend aber schön und im nächsten Jahr dann wieder auf der Originalstrecke. Denn wie heißt es doch so schön – Das schönste Ziel der Welt liegt in Schmiedefeld.
